Der Beruf des Holzbildschnitzers oder der Holzbildschnitzerin befasst sich mit der kunsthandwerklichen Bearbeitung von Holz zu dekorativen oder künstlerischen Objekten. Holzbildschnitzer nutzen unterschiedliche Techniken und Werkzeuge wie Schnitzmesser, Stemmeisen oder auch elektrische Geräte, um aus rohen Holzblöcken fein ausgearbeitete Skulpturen, Reliefs und Ornamente zu erstellen. Die Arbeit erfordert ein hohes Maß an Kreativität, handwerklichem Geschick und Sinn für Ästhetik, um den Charakter des Holzes zu verstehen und es in eine gewünschte Form zu bringen.
Die Ausbildung zum Holzbildschnitzer kann über verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch eine Lehre im Handwerk, spezialisierte Kurse oder durch ein Studium an einer Kunst- oder Fachhochschule. Neben den technischen Fähigkeiten werden in der Ausbildung auch Kenntnisse über verschiedene Holzarten, deren Eigenschaften und Verarbeitungsmethoden vermittelt. Darüber hinaus sind Kenntnisse in Kunstgeschichte und -theorie sowie in der Restaurierung von Holzobjekten oft Teil der Ausbildung, da Holzbildschnitzer auch im Bereich der Denkmalpflege und Restaurierung tätig sein können.
Als Holzbildschnitzer arbeitet man häufig in Werkstätten, Ateliers oder Restaurierungsateliers und kann sowohl selbstständig als auch im Angestelltenverhältnis tätig sein. Die Produkte und Werke finden ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen: von der Herstellung traditioneller Volkskunst über die Fertigung von Spielzeug und Möbelstücken bis hin zur künstlerischen Gestaltung von öffentlichen Räumen oder Kirchen. Der Beruf erfordert Geduld und Präzision, bietet aber auch die Möglichkeit, individuelle und einzigartige Kunstwerke zu schaffen, die Generationen überdauern können.
Der Beruf des Holzbildschnitzers bzw. der Holzbildschnitzerin erfordert ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen. Zunächst ist eine handwerkliche Ausbildung, idealerweise als Holzbildhauer, Holzmechaniker oder in einem verwandten Berufsfeld, von Vorteil. Kreativität und ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden sind für das Entwerfen und Umsetzen von Skulpturen und Reliefs unerlässlich.
Handwerkliches Geschick und eine ruhige Hand sind für die präzise Ausführung von Schnitzarbeiten erforderlich. Gute Kenntnisse über verschiedene Holzarten und deren Eigenschaften, wie Härte und Maserung, sind wichtig, um das Material entsprechend bearbeiten zu können. Darüber hinaus sind Kenntnisse in der Anwendung von Schnitzwerkzeugen und Maschinen notwendig, um effizient und sicher arbeiten zu können.
Zudem sollten Holzbildschnitzer über räumliches Vorstellungsvermögen verfügen, um dreidimensionale Werke zu schaffen. Geduld und Ausdauer sind ebenfalls wichtige Eigenschaften, da die Fertigung von Holzschnitzereien zeitaufwendig sein kann. Kenntnisse in der Oberflächenbehandlung, wie Beizen, Lackieren oder Polieren, sind von Vorteil, um den fertigen Werken den letzten Schliff zu verleihen. Nicht zuletzt ist die Fähigkeit zur Selbstständigkeit und zum eigenverantwortlichen Arbeiten wichtig, da Holzbildschnitzer oft als Freiberufler oder in kleinen Werkstätten tätig sind.
Der Alltag eines Holzbildschnitzers beginnt typischerweise mit der Vorbereitung des Arbeitsplatzes und der Auswahl des Materials. Holzbildschnitzer wählen sorgfältig das Holz nach der gewünschten Beschaffenheit und Qualität aus. Sie müssen dabei auf die Maserung, Härte und das Potenzial des Holzes für das geplante Kunstwerk achten. Nachdem das passende Holzstück gefunden wurde, erstellt der Holzbildschnitzer eine Skizze des geplanten Werks, überträgt diese auf das Holz und beginnt mit der groben Formgebung, oft unter Verwendung von Sägen oder Äxten.
Nachdem die Grundform des Objekts hergestellt ist, verwendet der Holzbildschnitzer spezielle Schnitzwerkzeuge wie Meißel, Schnitzmesser und Stechbeitel, um feinere Details auszuarbeiten. Dieser Prozess erfordert viel Geduld, Präzision und ein gutes Auge für Details. Während des Schnitzens sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt, um das Holz in ein Kunstwerk zu verwandeln. Zwischendurch werden immer wieder Schleifarbeiten durchgeführt, um eine glatte Oberfläche zu erzeugen und das Erscheinungsbild des Werks zu verfeinern.
Zum Abschluss des Arbeitstages reinigt der Holzbildschnitzer seinen Arbeitsplatz, schärft die Werkzeuge und trägt ggf. Schutzmittel wie Lack oder Öl auf das fertige Werk auf, um es zu konservieren und hervorzuheben. Der Holzbildschnitzer muss dabei auf die korrekte Lagerung des Holzes und der Werkzeuge achten, um die Qualität seiner Arbeit für zukünftige Projekte zu sichern. Nach getaner Arbeit kann der Tag mit der Planung zukünftiger Projekte oder der Pflege des Kundenkontakts enden, um die geschaffenen Kunstwerke zu verkaufen.
Die Verdienstmöglichkeiten als Holzbildschnitzer/in können je nach Qualifikation, Berufserfahrung und Arbeitsort variieren. In Deutschland ist der Verdienst in diesem Handwerksberuf durch den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn nach unten begrenzt. Dieser stellt die absolute Untergrenze dar und kann je nach Tarifvertrag oder individueller Vereinbarung überschritten werden.
Im mittleren Einkommensbereich können Holzbildschnitzer/innen mit einem Gehalt rechnen, das je nach Betrieb und individueller Leistung unterschiedlich ausfallen kann. Zusätzlich können in einigen Fällen besondere Fertigkeiten oder die Übernahme von Spezialaufträgen zu einem höheren Einkommen führen. Weiterbildungen und Spezialisierungen können ebenfalls die Verdienstmöglichkeiten verbessern.
Im oberen Gehaltsbereich erreichen erfahrene Holzbildschnitzer/innen ein Einkommen, das von der Komplexität der Aufträge, der Exklusivität der hergestellten Werke und der Reputation des Schnitzers oder der Schnitzerin abhängt. Performanceorientierte Provisions- oder Bonuszahlungen sind in diesem Beruf jedoch nicht üblich. Trinkgelder sind ebenfalls nicht Teil des regulären Einkommens in diesem künstlerisch-handwerklichen Berufsfeld.
Um den Beruf des Holzbildschnitzers bzw. der Holzbildschnitzerin ausüben zu können, ist in der Regel eine Ausbildung im Bereich der Holzbearbeitung erforderlich. Diese Ausbildung kann beispielsweise als Tischler/in oder Holzmechaniker/in erfolgen. Während der Ausbildung, die typischerweise drei Jahre dauert, erlernen die Auszubildenden den Umgang mit verschiedenen Holzarten, den Einsatz von Hand- und Maschinenwerkzeugen sowie die Grundlagen der Holzbearbeitungstechniken. Zudem werden Kenntnisse in den Bereichen Konstruktion, Zeichnen und Entwerfen vermittelt.
Nach der Grundausbildung oder auch parallel dazu kann eine Spezialisierung im Bereich Holzbildschnitzerei erfolgen. Diese kann durch zusätzliche Kurse oder durch eine weiterführende Ausbildung an Fachschulen, Berufsfachschulen oder Kunsthandwerksschulen erreicht werden. In solchen Bildungseinrichtungen werden vertiefte Kenntnisse in der kunsthandwerklichen Gestaltung, in der Bildhauerei und in speziellen Schnitztechniken vermittelt. Auch Themen wie Restaurierung und Konservierung von Holzobjekten können Teil der Spezialisierung sein.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, das Handwerk des Holzbildschnitzers durch ein Studium an einer Hochschule oder Universität zu vertiefen. Studiengänge im Bereich Bildhauerei oder angewandte Kunst bieten oft Vertiefungsrichtungen an, die für angehende Holzbildschnitzer relevant sind. Hierbei wird neben praktischen Fähigkeiten auch Wert auf theoretische Kenntnisse in Kunstgeschichte und Design gelegt. Nach Abschluss der Ausbildung ist es wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden und auf dem Laufenden zu bleiben, da sich Werkzeuge und Techniken weiterentwickeln und die Arbeit von Holzbildschnitzern auch durch aktuelle Trends beeinflusst wird.
Der Beruf des Holzbildschnitzers oder der Holzbildschnitzerin findet hauptsächlich in der Kunsthandwerkbranche Anwendung, wo traditionelle Techniken zur Herstellung von Skulpturen, Reliefs und dekorativen Elementen für Möbel oder Gebäude verwendet werden. Neben selbstständigen Künstlern oder Kleinunternehmern gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten in spezialisierten Werkstätten für Holzbildhauerei oder in Unternehmen, die sich auf die Restaurierung von Holzobjekten und denkmalsgeschützten Einrichtungen konzentrieren.
Des Weiteren bieten Unternehmen, die sich auf die Herstellung von Holzspielzeug oder kunstgewerblichen Produkten spezialisieren, Beschäftigungsmöglichkeiten für Holzbildschnitzer. Auch im Bereich der Bühnenbildnerei oder in der Film- und Fernsehindustrie können Holzbildschnitzer Beschäftigung finden, indem sie Requisiten und dekorative Elemente anfertigen. Einige Holzbildschnitzer sind auch in Museen und im Bildungsbereich tätig, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu teilen.
Bei ZNAPP findet man Arbeitgeber die aktiv nach Holzbildschnitzer/in suchen.